Rumpelstilzchen, der Froschkönig, Tischlein deck‘ dich, Sterntaler und natürlich Hänsel und Gretel – wer kennt diese klassischen Märchen nicht? Für Senioren, gerade wenn sie von Demenz betroffen sind, stellen sie eine freudige Verbindung zu schönen Erinnerungen her. Als erste Einrichtung hat die DRK-Tagespflege nun die neuen „Märchenwelten“ von Martin Tränkler gebucht und für drei Tage in der Einrichtung aufgebaut.

„Viele unserer Gäste kennen noch den Meller Märchenwald“, sagt Carolina Licher, Leiterin der Tagespflege. Umso mehr freuen sie sich über die liebevoll gestalteten Dioramen, die mit elektrisch bewegten Figuren die Geschichten zum Leben erwecken.

Die Besucher der Tagespflege erleben dann die einzelnen Märchen gemeinsam. Mit weiteren Bildkarten zum Anschauen erzählen die Mitarbeiter die alten Geschichten – und sprechen mit den Patienten über die Zeit, in der sie selbst die Geschichten gehört oder sie ihren Kindern erzählt haben. „Die Pflege- und Betreuungskräfte machen gerne mit“, so Licher. Und die Ergebnisse sind sofort zu sehen.

„Selbst bei Demenzpatienten kommen oft Kindheitserinnerungen zurück, wenn man ihnen auf die Sprünge hilft“, sagt Licher mit Blick auf Senioren, die gerührt vor den „Märchenwelten“ sitzen und sich in die Geschichten vertiefen. Es sind eindeutig schöne Erinnerungen.

In der Tagespflege sind die fünf Märchen in den verschiedenen Räumen platziert worden. „Wir haben Sterntaler im Ruheraum aufgebaut, Tischlein deck‘ dich in der Küche“, so Licher. Der Eingangsbereich ist aber für das wohl bekannteste Märchen reserviert: Hänsel und Gretel. Und hier treffen sich die Senioren auch am liebsten. Die Geschichte der im Wald ausgesetzten Geschwister, der bösen Hexe, des Hexenhauses aus Zuckerkuchen und der schrecklichen Rettung der Kinder geht allen ans Herz.

In der Tagespflege verbinden die Märchenfiguren die Generationen. „Mitarbeiter bringen die Kinder mit, Patienten ihre Ehepartner“, berichtet Licher. Die Märchenaktion in der Tagesstätte bildet den Abschluss zu einem Monat im Zeichen des zehnjährigen Bestehens der DRK-Tagespflege. „Statt einem Tag der offenen Tür haben wir einen Monat mit besonderen Aktionen für unsere Patienten organisiert“, schaut Licher zurück. Begonnen habe alles mit einem Oktoberfest, Kinder aus dem Kindergarten Oldendorf waren zum gemeinsamen Singen da und auch von Alpakas wurden die Senioren besucht. „Es war einfach ein buntes Programm, dass wir mit den Märchen bis in den November reinziehen“, freut sich die Leiterin.

Eventuell will die DRK-Tagespflege später noch die zweite „Märchenwelten“-Ausstellungen mit weiteren Klassikern wie Rotkäppchen, Hans im Glück oder Aschenputtel ins Haus holen. „Oder etwas anderes Kreatives“, lässt Licher die Zukunft offen. Die Senioren werden sich in jedem Fall freuen.